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MI | 11.04.2012
Landesgericht Salzburg (Bild: ORF/G.H.)
CHRONIK
Schläge für Kinder: Eltern verurteilt
Am Landesgericht Salzburg ist am Montag ein Ehepaar zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Es soll seinen Kindern immer wieder Ohrfeigen und Schläge auf den Hintern verpasst haben.
Vater und Mutter geistig beeinträchtigt.
"Eine Watsch'n ist schnell vorbei"
Der Prozess am Montag war heikel - sowohl die Mutter als auch der Vater der Kinder sind geistig beeinträchtigt und konnten oft einfache Fragen nur spärlich beantworten.

Die Mutter sprach bei der Verhandlung vor dem Einzelrichter von "Ausrutschern, einem Tapperl, wenn die Kinder nicht brav waren." Der Vater sagte: "Wenn sie mich lang sekkiert haben, ist mir die Hand ausgekommen. Eine Watsch'n ist ja schnell vorbei."

Alle paar Wochen sollen die Eltern ihren drei Kindern im Streit Ohrfeigen oder Schläge auf den Hintern gegeben haben. Das ist eindeutig verboten. Die Staatsanwaltschaft grenzte den Tatzeitraum zwischen Juni 2009 - da waren die Kinder fünf, elf und 15 Jahre alt - und November 2010 ein.
Worte bei der Erziehung ausgegangen
Dem Ehepaar seien bei der Erziehung oft die Worte ausgegangen, betonte der Verteidiger des Vaters. Dem Prozess konnten die Eltern nur mühsam folgen.

Wegen dieser eingeschränkten Schuldfähigkeit, des Geständnisses und der Unbescholtenheit verurteilte sie der Richter zu drei Monaten Haft auf Bewährung. Die Eltern nahmen das Urteil an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.
Familie lebt zusammen
Die Familie wird mittlerweile vom Jugendamt betreut. Für die jüngeren Kinder hat die Behörde das Sorgerecht, die Familie lebt aber nach wie vor zusammen - seit Monaten ohne Gewalt.
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